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Daran erkennst du soziale Intelligenz

Online findet man unterschiedliche Ansätze, die versuchen soziale Intelligenz zu erklären. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei sozialer Intelligenz um Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen handelt, die dafür sorgen, dass es auf zwischenmenschlicher Ebene reibungslos verläuft.

Zuhören, sich in andere hineinversetzen, andere Sichtweisen nachvollziehen und nonverbale Signale verstehen: diese Fähigkeiten setzen ein gewisses Maß an Empathie vorraus.

Merkmale sozial intelligenter Menschen:

Menschen die fähig sind, mit ihren Mitmenschen zu interagieren, also über gute bis hohe soziale Intelligenz verfügen, empfinden wir als sehr sympathisch. An folgenden Merkmalen lässt sich diese gesellschaftsfähige Kompetenz erkennen:

Merkmal 1: Sie stellen sich auf die Situation ein, bevor sie handeln

Wenn jemand neu in eine Gruppe kommt, dann gibt es 2 Verhaltensweisen, welche ich oftmals beobachte: die einen öffnen sich von Beginn an und preschen hervor mit ihrer freien Art, ohne Rücksicht auf Fettnäpfchen.

Andere wiederum starten etwas ruhiger und beobachten erstmal.

 

Letztere verschaffen sich über die neue Situation zunächst einen Überblick: Welche Stimmung herrscht hier? Wie stehen die Leute zueinander? Wie ist die Körperhaltung der Anwesenden? Liegt etwas in der Luft?

Das alles hilft dabei, die gegebene Situation erstmal zu durchschauen, ohne in ein Fettnäpfchen zu treten, bzw. ohne sich direkt unbeliebt zu machen.

 

Beispiel: Wenn der beliebte Firmenhund vor kurzem eingeschläfert werden musste, dann wäre es sehr unpassend schlechte Hundewitze zu machen.

Es lohnt sich also, sich zunächst zurückzunehmen und zu beobachten, um angemessen reagieren zu können.

Merkmal 2: Empathie

Empathie ist nicht gleich Empathie. Auch mit Einfühlungsvermögen, kannst du in ein Fettnäpfchen treten. Wenn deine kognitive Empathie ausgeprägter ist, als deine emotionale Empathie, dann kann dich das recht kalt wirken lassen, du selbst bist dir aber sicher, nichts falsch gemacht zu haben.

  • Mit emotionaler Empathie kannst du dich in andere Menschen hineinversetzen, du verstehst ihre Gefühle nicht nur, du empfindest sie auch nach und reagierst angemessen auf dein Gegenüber: du spürst, was die Seele deines Gesprächspartners in dem Moment benötigt. Das kann zum Beispiel eine Umarmung sein, ein Lächeln, eine Frage oder einfach nur aufmerksames Zuhören.

     

  • Mit kognitiver Empathie kannst du ebenfalls die Gefühle, Gedanken und Handlungsweisen der anderen verstehen. Allerdings empfindest du sie nicht selber und es kann passieren, dass du kalt und unangemessen auf dein Gegenüber reagierst. Du handelst „nach Vorschrift“, auf rationaler Ebene. Wenn jemand weint, reichst du ihm ausdruckslos ein Taschentuch und bietest dich als Gesprächspartner an, anstatt zu fühlen, dass ein warmer Blick reichen würde, damit die Person vor dir sich alles von der Seele redet.

     

  • Mit sozialer Empathie verstehst du die Gedanken und Gefühle anderer Menschen, auch wenn sie aus einer anderen Kultur oder einer anderen sozialen Schicht kommen. Du kannst die Stimmung in einer Gruppe gut einschätzen und demnach zum Beispiel Handlungen vorhersagen.

Merkmale geringer sozialer Intelligenz

Personen, denen es an sozialer Kompetenz mangelt, stechen in unserem Alltag negativ hervor. An folgenden Merkmalen lassen sich diese erkennen:

Merkmal 1: Sie hören nicht zu

Bestimmt hast du das schon erlebt: Du erklärst etwas oder berichtest von deinem Tag, hast aber das Gefühl, dass dein Gesprächspartner dir gar nicht (richtig) zuhört:

Schnell wechselt dieser das Thema, um über sich zu reden, möglicherweise hat er dich sogar beim Reden unterbrochen oder aber er schaut ständig auf sein Handy, während du redest.

 

Das er oder sie dir nur halbherzig zugehört hat erkennst du auch daran, dass dein Gesprächspartner das Gespräch, samt Inhalt, Tage später bereits wieder vergessen hat.

 

Diese Menschen haben oftmals ein geringes Interesse an ihren Mitmenschen und können (oder wollen) aus diesem Grund nicht aufmerksam zuhören. Daher stellen sie auch keine Fragen und reagieren auf Gesagtes oft unpassend oder auch gar nicht.

Merkmal 2: Sie bemerken eigenes unangemessenes Verhalten nicht

Menschen mit hoher sozialer Intelligenz können nonverbale Signale ihrer Mitmenschen, Gefühle und Stimmungen wahrnehmen. Sie erkennen, wenn sie zu viel reden oder etwas Unangebrachtes gesagt haben. Personen mit mangelhafter sozialer Kompetenz bemerken dies nicht. Wenn man ihre unpassende Verhaltensweise anspricht, sehen sie ihren Fehler nicht ein, sondern halten andere schlichtweg für zu sensibel, humorlos oder zu kleinlich. Sie nehmen keine Rücksicht auf die Gefühle der anderen.

Soziale Kompetenz lässt sich erlernen

Kinder lernen durch das Vorleben ihrer Bezugspersonen (Eltern, Großeltern, Erziehungsberechtigte) auf Wünsche und Gefühle der anderen Rücksicht zu nehmen sowie mit anderen zu kooperieren.

 

Des Weiteren können Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Gruppen (zum Beispiel beim Sport, sowie in Spiel- oder Musikgruppen) ihre sozialen Kompetenzen weiterentwickeln oder erlernen.

 

Wie beim Muskelaufbau gilt auch hier: Wer regelmäßig trainiert, wird fitter ;)

Verwendete Quellen: Die Gabe der Empathen (Buch von Anne Heintze)


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