„Wer zuletzt lacht, hat es nicht eher verstanden.“ Dieser Satz beschreibt Personen, die einen Witz oder lustige Anekdoten erst viel später, wenn überhaupt, verstehen.
Im Gegensatz dazu stehen Personen, welche ganz zur Verwunderung des Erzählers, bereits lachen, obwohl der Witz noch gar nicht fertig erzählt ist. Kommt dir das bekannt vor? Dann könnte das bereits der erste Hinweis darauf sein, dass du empathisch bist.
Was ist Empathie überhaupt?
Wer die Fähigkeit besitzt, sich in die Gefühle und Gedanken anderer Menschen hineinzuversetzen und so ihre und Beweggründe zu verstehen und nachzuempfinden, ihre Verhaltensweisen vorauszusagen,
sowie angemessen auf die Gefühle und Anliegen anderer Menschen zu reagieren, gilt als empathisch.
Die folgenden Anzeichen können dir ausführliche Hinweise darauf geben, ob du ein empathischer Mensch bist.
1. Ausgeprägte Wahrnehmung
Menschen mit einer hohen Wahrnehmungsfähigkeit sind empfänglicher für Reize: Was wir hören und riechen, welche Kleinigkeiten uns im Alltag auffallen, sowie Stimmungen und Gefühle anderer Menschen.
Empathische Menschen sind aufmerksame Beobachter. Sie können sich sehr gut in ihre Mitmenschen hineinversetzen, ihre Mimik und Gestik richtig interpretieren, sowie zwischen den Zeilen lesen.
Es kann passieren, dass Personen, die etwas zu verbergen haben oder nicht "echt" sind, sich von dir als empathischen Menschen abgrenzen oder dich sogar als Bedrohung empfinden werden. Denn sie
spüren ganz genau, dass du sie "lesen" kannst und bekommen Angst aufzufliegen.
Durch deine Aufmerksamkeit und genaue Beobachtungsgabe lernst du viel und verstehst Dinge oftmals, ohne dass man es dir sagen oder erklären muss.
2. Du bist vertrauensvoll und kannst gut zuhören.
Ist dir schonmal aufgefallen, dass oft Menschen zu dir kommen, die dir ihr Herz ausschütten?
Ob im Freundeskreis, in der Familie, auf Partys, im Job oder sogar beim Einkaufen: Du machst einen vertrauensvollen Eindruck, zeigst dich geduldig, kannst sehr gut zuhören, behältst Geheimnisse für dich und hast immer ein offenes Ohr für Menschen, die jemanden zum Reden brauchen? Dies ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass du empathisch bist.
3. Du bist verständnisvoll und hilfsbereit
Da du dich in andere Menschen sehr gut hineinversetzen kannst, fällt es dir nicht schwer, Dinge aus ihrer Sicht zu betrachten. Auch wenn du eventuell anders handeln würdest, du kannst die Beweggründe der anderen nachvollziehen. Du hast Verständnis für andere Meinungen, bemerkst aber auch, wenn Menschen den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und bietest deine Hilfe an. Du bist oft der Vermittler zwischen streitenden Parteien und hilfst beiden Seiten, die Sicht des anderen zu verstehen.
Da du sehr lösungsorientiert bist, hast du am Ende des Tages immer eine passende Idee parat. Die Menschen in deinem Umfeld wissen dein Engagement sehr zu schätzen und kommen gerne auf dich als Streitschlichter zurück.
4. Harmonie ist dir sehr wichtig
Aufgrund deines ausgeprägten Harmoniebedürfnisses magst du negative Stimmung überhaupt nicht. Wenn es Missverständnisse gibt oder eine Ungerechtigkeit im Raum steht, dann möchtest du die Angelegenheit auf der Stelle klären, auch wenn es Stunden dauert, bis sich die Wogen geglättet haben.
Es liegt dir sehr am Herzen, dass sich alle gut verstehen und dass es allen gut geht, auch wenn deine eigenen Bedürfnisse an der Stelle zu kurz kommen.
5. Du fühlst dich unwohl in einer großen Menschenmasse
Durch deine hohe Wahrnehmungsfähigkeit nimmst du mehr Reize auf als weniger empathische Menschen. Das heißt: Du hörst, siehst und riechst viel mehr, als viele andere. Zudem nimmst du nicht nur deine eigene Stimmung wahr, sondern auch die Launen und Gefühle der Menschen um dich herum. So kann es vorkommen, dass du dich nach einem, eigentlich entspannten Shoppingausflug im Einkaufszentrum total ausgelaugt fühlst.
Als empathischer Mensch saugst du diese ganzen Reize in dich hinein, sodass du schnell nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht. Du willst einfach nur noch weg, flüchten vor all diesen
Reizen.
Wenn du dann wieder alleine bist, kann es passieren, dass du vor lauter Reizüberflutung einfach so in Tränen ausbrichst.
6. Manche Menschen verursachen dir ein schlechtes Bauchgefühl
Du lernst hin und wieder Menschen kennen, die eigentlich einen netten Eindruck machen, doch dein Bauchgefühl warnt dich eindringlich.
Klar fragst du dich, woher dieses komische Gefühl kommt. Vermutlich zerbrichst du dir sogar den Kopf darüber, denn du kennst diese Menschen ja noch gar nicht. Hast du etwa Vorurteile?
Du willst keinem etwas Böses und lässt dich also doch auf diese Menschen ein, denn jeder hat eine Chance verdient, findest du.
Allerdings meint es nicht jeder Mensch gut mit dir. Bei einem schlechten Bauchgefühl kommt, früher oder später, dann auch die Bestätigung und du ärgerst dich über dich selber: "Ich hab es doch gewusst! Hätte ich nur auf meine innere Stimme gehört!"
7. Leid und Gewalt machen dich zutiefst betroffen
Die Nachrichten im TV über Flutkatastrophen, Krieg und Hungersnot lassen dich in Tränen ausbrechen. Du spürst die Not, den Schmerz, die Angst und Verzweiflung dieser Menschen, als wäre es dein eigenes Schicksal. Du möchtest so gerne helfen und den Menschen neue Hoffnung geben.
8. Du bist sehr naturverbunden
Du fühlst dich frei, wenn du in der Natur unterwegs bist. Du nutzt einen Ausflug in den Wald, um abzuschalten, um durchzuatmen und um neue Kraft zu schöpfen.
Ein Spaziergang im Grünen und das intensive Wahrnehmen der wärmenden Sonne auf deiner Haut, sowie der Geruch von nasser Erde nach einem Regenschauer wirken beruhigend auf dich und lassen deine Seele heilen.
9. Du bist kreativ
Bei deinen Ausflügen in die Natur hast du deine Kamera dabei und fängst fasziniert die wunderbaren Details ein, an denen so viele Menschen einfach vorbeigehen?
Vielleicht zieht es dich aber auch in dein persönliches Atelier, in dem du mit Pinsel und Farbe wunderschöne Kunstwerke entstehen lässt und dabei die Welt um dich herum komplett ausblenden kannst?
Möglicherweise flüchtest du auch nach anstrengenden Tagen in dein "Musikstudio" und verarbeitest deine Eindrücke in einfühlsame, berührende Songtexte oder Melodien?
Empathische Menschen sind meistens sehr kreativ und nutzen diese Aktivitäten als Ventil, um die Reizüberflutung abzubauen.
10. Du brauchst oft Zeit für dich alleine
Während viele Menschen Kraft durch andere Menschen schöpfen, ziehst du dich lieber zurück, um deine Akkus in Ruhe aufzuladen. Du brauchst diese Zeit für dich, um die ganzen Reize zu sortieren und zu verarbeiten. Und das ist auch wichtig für deine seelische Gesundheit! Nach dieser kleinen Pause bist du wieder voll einsatzfähig und bereit für neue Abenteuer.
Achtung: Menschen, die unentwegt deine Aufmerksamkeit wollen (Energieräuber, Narzissten,...), werden dieses Bedürfnis von dir nicht verstehen und möglicherweise sogar verurteilen, sowie dir ein schlechtes Gewissen machen.
In diesem Beitrag zeige ich dir, an welchen Merkmalen du einen Narzissten erkennen kannst.
Denke immer daran: So sehr du auch für andere da sein möchtest, vergiss dich selbst nicht dabei!
Fazit
Als empathischer Mensch kannst du dich in die Gefühle und Gedanken anderer hineinversetzen und zeigst dich verständnisvoll. Du lernst viel durch aufmerksames Beobachten und bietest selbstlos deine Hilfe an. Missverständnisse und Ungerechtigkeit bereiten dir Bauchschmerzen, denn dein Harmoniebedürfnis ist sehr ausgeprägt. Nach eindrucksvollen Erlebnissen benötigst du Zeit und Ruhe für dich, um die ganzen Reize zu verarbeiten.
Ausgeprägte Empathie kann kräftezehrend sein, doch wenn man diese Fähigkeit akzeptiert und reifen lässt, kann man viel Gutes damit bewirken.
Es kann vorkommen, dass du dich von anderen Menschen alleine gelassen und unverstanden fühlst, weil du immer wieder auf Personen triffst, die weit entfernt von empathischem Verhalten sind:
Ich-bezogen, empathielos, unsensibel, oberflächlich und gleichgültig. Nicht jeder Mensch ist einfühlsam, das müssen wir einfach akzeptieren.
Die gute Nachricht: Empathie kann man lernen!
Die schlechte Nachricht: Narzissten bedienen sich der kognitiven Empathie, um zu manipulieren. In diesem
Beitrag zeige ich dir den Unterschied zwischen emotionaler Empathie und kognitiver Empathie.
Checkliste zum downloaden
Hier habe ich alle Merkmale als Download für dich noch einmal zum Nachlesen zusammengefasst:
Feedback
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- Welche Fragen hast du noch zum Thema?
Schreib es mir gerne in die Kommentare.